Hi Leute!

Bin zurück und wie versprochen, gibts jetzt auch den Bericht von meinem Einstieg in das wunderschöne Hobby Tauchen.
Jahrelang stand schon fest, irgendwann will ich mal die Welt unterhalb der Wasseroberfläche abtauchen, den Hecht in seinem Wohnzimmer besuchen, anstatt es ihm beim Spinnfischen wegzureißen, wie ich immer so gern sage. Die scheuen Schleien aufspüren oder mit alten Karpfen ne Runde mitschwimmen. Doch zu allererst musste natürlich der Tauchschein her und der sollte sich bei unserem Relaxurlaub in Hurgada am Roten Meer super anbieten.
Jetzt zu der Zeit ist das Meer am Kühlsten mit ca. 18-24 Grad und der Wind gibt einem zu spüren, auch hier ist Winter. Mittags ist es angenehm warm, morgens und abends allerdings auch in Pulli und langer Hose frisch. Nächstes Mal pack ich auf jeden Fall mehr ein. Vor etwa 8 Jahren waren wir das letzte Mal in Ägypten Mitte Februar, da wars aber auch schon deutlich wärmer. Dafür ist jetzt um die Zeit fast nichts los.

Am zweiten Urlaubstag nach einem schrecklichen Flug wo mir 4h kotzübel war, bis ich mich endlich übergab (und es kurz darauf besser wurde) suchten wir die Tauchschule Jasmin Diving auf. Gleich angemeldet und am dritten Tag gings auch schon um 8 Uhr morgens los.
Wir waren nur zu zweit im Kurs, da wie schon erwähnt jetzt fast nichts los ist.
In den ersten zwei Tagen machten wir die Theorie durch, sowie die verpflichtenden Praxisübungen im 2m tiefen Wasser am Bootssteg.
Dieses tolle Gefühl des ersten Abtauchens, dass einem so schön beschrieben wurde, konnte ich so gar nicht teilen. Mit 8kg Blei schaffte ich es mit Müh und Not mich mit den Knien am Boden zu halten, mein Tauchanzug mit 5mm hatte einen weiten Halsausschnitt, der ausreichte, dass mir augenblicklich am ganzen Oberkörper fror.
An Beinen und Armen dagegen saß er eng genug an, dass mir dort nicht kalt war. Dennoch war es ein sehr schlechter Start der die Nervösität noch unnötig in die Höhe trieb.
Wie der Tauchlehrer erwähnte, "ohne passende Ausrüstung,kein guter Tauchgang", er behielt recht.
Für den nächsten Tag bekam ich dann einen 7mm Anzug. Dieser hatte ordentliche Klettverschlüße an Hals, Arm und Beinen, mit dem mir dann nicht mehr kalt war. Auch das Bleigewicht wurde auf 9kg aufgestockt.

Tag drei fuhren wir dann das erste Mal mit dem Boot raus, eine Stunde in den Norden in das Tauchgebiet "Fanadir"
Der Wind war an diesem Tag sehr stark, das Schiff schaukelte hin und her, aber es war verkraftbar ohne seekrank zu werden.
Beim Breving klärte uns der Tauchlehrer über den Tauchplan, sowie das Riff auf. Sehr viele Steinfische und Feuerfische gäbe es hier.
Ich wollte meine Unterwasserkamera mitnehmen, stellte aber fest, dass diese nur bis 10m Tiefe zugelassen war. Ich hab sie dann beim ersten der zwei Tauchgänge nicht mitgenommen.
Wir tauchten dann auf 12m ab. Nervös war ich natürlich, doch kaum waren wir untergetaucht, entschädigte das Riff sofort. Wir waren 20min Unterwasser, wo wir entlang einer Riffwand tauchten. Irgendwann gab uns der Tauchlehrer ein akustisches Zeichen und deutete auf eine Koralle. Zuerst verstand ich überhaupt nicht, was er uns mitteilen wollte, bis sich das Korallengestein plötzlich bewegte, ein Steinfisch!
Dann war der erste Freiwassertauchgang auch schon wieder vorbei und es ging in die zweistündige Mittagspause am Boot. Für 60 ägyptische Pfund(3€) gabs ein wirklich leckeres, umfangreiches Buffet aus Pasta, Gemüse, Fisch und Fleisch. Getränke gabs für 50Cent.

Laut Tauchcomputer war ich max. auf 11,7m und ich beschloss dann für den zweiten Tauchgang die Cam mitzunehmen und einfach zwei Meter über dem Grund zu bleiben. Eine gute Entscheidung.
Mir gelangen ein paar richtig gute Fotos. Die Kamera hab ich schon ein paar Jahre, aber man muss schon mit dem Kopf Unterwasser sein, sonst sieht man nix und die Fotos werden nichts. Jetzt hatte ich die Gelegenheit dazu, die Cam machte keine Probleme und so erwischte ich unteranderem eine kleine Muräne sowie eine Meeresschildkröte! Das war ziemliches Glück beim ersten Tauchgang eine Schildkröte zu sehen,meinte auch unser Tauchlehrer. Noch dazu schwamm sie keine zwei Meter an mir vorbei. Welch gelungener Schnappschuss.
Diamantseeigel entdeckte ich gut versteckt zwsichen Korallenbergen. Die andere Gruppe sah noch Feuerfische, sowie einen Oktopus.
Nach 28min tauchten wir auf und dann gings zurück zur Tauchbasis. Dort absolvierten wir ein Quiz und im Anschluss unsere Theorieprüfung, die wir natürlich bestanden!

Am Freitag den vierten und letzen Tag des Open-Water-Diver-Kurses fuhren wir in den Osten nach " Small Gifton". Dort sollte es Aussicht auf viele, große Muränen sowie Delphine geben. Der erste Tauchgang auf 18m gestaltete sich schwierig, es war eine seehr starke Strömung, die viele, kleine Quallen herantrieb und so die Sicht erheblich verschlechterte. Nach kürzester Zeit hatte ich nurnoch 115/200 bar und wir kehrten um. Nach 31min tauchten wir auf und gingen "auf Mittag".
Gesehen haben wir zwei Blaupunktrochen eine frei schwimmende 1,40er Muräne sowie in einer Koralle einen Teil einer zweiten noch größeren.(Keine Fotos)
Laut Tauchlehrer waren es diesmal aber verhältnismäßig wenig Muränen.
Nach 1,5h wo wir auch den Platz wechselten, begannen wir unseren Nachmittags-Tauchgang in Gadda Abu right. Das Riff dort hat mir von allen am Besten gefallen.
Beeindruckende Korallenhügel von 1-5m Durchmesser entlang der Steilwand auf 12m. Anfangs zickte diesmal die Kamera, zwischen 10-12m wollte sie die Speicherkarte nicht lesen, sowie der Zoom ging auch nicht. Nach mehrmaligem ein und ausschalten und max. Tiefe zwischen 9-10m funktionierte sie aber wieder einwandfrei.
Fotografiert hab ich dabei wieder viele kleine Fische, Korallen, einen ausgewachsenen Riesendrückerfisch mit 75cm, der als aggresivster Fisch des Roten Meeres  gilt(und auch nicht gerade ungefährlich aussah) , ein paar Fische um die 30-50 cm, sowie ganz am Schluss zwei Feuerfische, die ich unbedingt sehen wollte, da ich diesen Fisch absolut faszinierend finde.
Damit hatte ich meinen OWD-Kurs abgeschlossen.
Samstags machte ich dann einen Ruhetag.

Sonntags schnorchelte ich etwas am Hausriff des Hotels,bei mildem Wellengang ein Traum! Ohne Taucheranzug ließ es sich jedoch nicht länger als 10-15min aushalten,danach war mind. 20min aufwärmen angesagt.
Einige schöne Bilder gelangen mir dennoch von einem 50+ Doktorfisch, ein paar Kugelfische, Flötenfische,Papageinfische, Soldatenfische, Riffbarsch, Preußenfisch, Anemonenfisch usw. Sogar einen Delfin sah ich 10-15m vom Steg entfernt an der Oberfläche springen.


Am Dienstag machte ich dann noch einen Extra-Tagestauchgang.Es ging wieder nach
Small Gifton für 41min in 16-18m. Es herrschte kaum Strömung und die Sicht war etwas besser als am Freitag,trotzdem angetrübt. Gesehen haben wir einen kleinen Napoleon Lippfisch 60-80cm,sowie einen Blaupunktrochen.

Godda ABu right
41min, 12m, sehr gute Sicht, 19°C Wassertemperatur. Dort sahen wir zwei Thunfische mit 1m Länge, diese waren aber zu weit entfernt daher kein gutes Foto. Sowie zwei Steinfische, einen Krokodilsfisch, einen Bogenstirn Torpedorochen, Kallmar, einen 40cm+ Feuerfisch und viele weitere, bunte Fische. Gruppe 2 sah erneut einen Oktopus.